Tabuthema Lebenseinschnitt Pregnant

Heute muss ich etwas loswerden... Nein ich habe keine Angst vor Tabuthemen und nein ich habe keine Angst meine Meinung zu sagen... Deshalb hier mein Post:

Wenn ich um mich schaue in meinen Bekanntenkreis sehe ich viele junge Frauen mit Kindern,
teils verheiratet oder auch nicht. Ich überlege mir dann ob ich ein Spätsünder bin weil ich noch keine habe und auch nicht verheiratet bin.
Ich habe mir immer gesagt wenn ich der bösen Welt meine Nachkommenschaft schenke, will ich diesem meinem Kind wenigstens etwas bieten können – wenn ich auch keine bessere Welt erschaffen kann. Aber ich möchte bereit sein, das Kind ernähren können, dem Kind Liebe geben können, dem Kind ein Dach über dem Kopf schenken auch dessen Wünsche erfüllen können.


Die Frage tritt zwangsläufig auf, wenn man sich Gedanken über die Zukunft macht:
Wird es jemals den richtigen Zeitpunkt für ein Kind geben?


Mittlerweile bin ich der Meinung, dass immer etwas im Leben nicht passen wird…
angefangen von der Ich-bezogenen Gesellschaft hierzulande, der Hungernden und Notleidenden und dem Elend auf dieser Welt. Man sagt man möchte dem Kind etwas bieten, materiell/finanziell.
Ist es nicht die Liebe, die ein Kind am meisten braucht?
Nicht Markenkleidung oder neuste Hightech Geräte. Liebe und Zuneigung.
Aber bin ich selbst und mein Ego bereit selbstlos so viel Liebe schenken zu können?
Bin ich zu jung/ zu alt für ein Kind? (Teenie-Mütter – Schwangerschaft in hohem Alter)
Bin ich erwachsen genug mich der Verantwortung zu stellen und diese für ein Leben zu übernehmen?
Bin ich in dem Moment bereit, meine Karriere/Schule zu opfern bzw. in den Hintergrund/die Zukunft zu schieben? (Werde ich die Muße und Mittel haben, dies später fortzuführen?)
Dann kommen andere Themen hinzu: Ist man in einer festen Partnerschaft – läuft hier alles super/ist das Kind von beiden gewünscht? Steht man am Ende eventuell alleine da? Wie soll man alleine nur ein Kind groß ziehen? Sehe ich positiv oder negativ in die Zukunft? Angst vor dem, was auf einen zukommt – man kennt es nicht, fremde Umstände machen einem meistens Angst. Torschlusspanik, dass man womöglich selbst nicht für das alles bereit ist? Geht man mit der Einstellung hinein dass das Kind das „Leben“ beenden wird? Kein Spaß mehr, 0815-Leben? Die Frage, wie man dies alles nur schaffen soll…. Ungewollte Schwangerschaft oder gewollte Schwangerschaft mit sich ändernden Umständen?

Mittellos, ohne eigenes Dach, ohne Partner, ohne Unterstützung, ohne positive Einstellung für die Zukunft….
Jetzt die generelle Frage an alle Schwangeren da draußen:

Sind dies wirklich ausschlaggebende Punkte, dass man sagt man möchte die Schwangerschaft nicht bzw. beenden?

Auf die Gefahr hin, dass es Kritik hagelt oder andere Meinungen:
Ich gebe hier nur meine Ansicht weiter und bin offen für jegliche Formen von Antworten/Meinungen zu diesem Thema.
Ja, ich habe keine Erfahrung.

Nein das sind keine Wertungen über Menschen, die anders gehandelt haben.
Wie man letztendlich handelt  oder welche Gedankenwege man einschlägt und wie man selbst die Fakten abwägt, das ist bei jeder Person unterschiedlich.
Aber ich möchte mit diesem Post einen Gedankenanstoß geben, vielleicht manchen Menschen Mut machen oder zu eigenen Gedanken anregen und die Beschäftigung mit der Thematik auf den Tisch holen.

Ich manchen Situationen ist ein Schwangerschaftsabbruch in gewisser Weise "nachvollziehbar"... denkt man an schlimme Fälle wie eine Schwangerschaft aus einem Verbrechen zum Beispiel.
Es gibt Frauen, die daraufhin ihre Schwangerschaft abbrechen. Ich denke dieser Entscheidungsweg kann nachvollziehbar sein und sollte ohne Wertungen akzeptiert werden, wenn die Frau das für sich selbst so entschieden hat. Verbrechen sind schlimm genug und ich wünsche niemanden, so etwas durchstehen/miterleben zu müssen!

Ängste bzw. Panik vor der Zukunft – das hat glaube ich früher oder später jeder! Ob nun allgemein vor der Zukunft, überhaupt an eine Schwangerschaft zu denken oder der Gedankengang welche Richtung das Leben überhaupt einschlägt.
Ist man schwanger ob gewollt oder ungewollt treten diese Gedanken meist bei ALLEN auf, bei manchen stärker bei anderen schwächer (länger oder kürzer)
Klar es folgt Unerwartetes, neue Schwerpunkte, das Leben wird anders spielen, die Prioritäten liegen anders, der Ablauf des eigenen Lebens wird umgestellt,
Angst vor Verantwortung, Selbstfragen ob man so stark ist dies alles zu bewältigen, wie man dies alles schaffen soll, ob man ein guter Elternteil/Bezugsperson sein wird.
Ich denke allerdings, dass dies jedem so geht und die Torschlusspanik jeden in gewisser Weise früher oder später überfällt.

Die Lebensumstände spielen einem nicht immer in die Karten. Aber wie oben erwähnt, ist das wichtigste und wertvollste die Liebe, die man dem Kind schenkt
und nicht teure Barbies oder die neusten ferngesteuerten Autos.
Eine Bezugsperson, die das kleine Ich großzieht und Geborgenheit und Liebe spendet, auch in schlechteren Zeiten.

Dies erfordert Verantwortung zu übernehmen ja und eine Menge an Zeit, aber bekommt man dies alles zurück – in einem Blick oder einem Lächeln – in den Situationen – beim Heranwachsen zuschauen zu können, das Leben miterleben zu können – ein neues Leben zu erschaffen und die Chance zu geben erblühen zu können und Teil dieses Lebens zu sein? Ist es nicht das wertvollste, das ich als Mensch selbst erschaffen kann?
Das eigene Blut, die eigenen Gene, das eigene Herz an die Nachwelt weitzugeben – ist dies nicht unser größtes Gut?

Es wird immer Situationen oder Punkte geben, die stören werden. Es wird immer etwas geben, das nicht zu 100% passt. Es wird immer eine Differenz geben, die zum Nachdenken anregt ob eine Schwangerschaft bzw. ein Kind auf die Welt kommen sollte. Damit kann man sich selbst Punkte gegen eine Schwangerschaft bzw. die Planung suchen/einreden. Ist man bereits Schwanger sind dies Punkte zur Anzweiflung der Austragung.
Man wird nie bereit sein für ein Kind – das erste Kind – denn was einen erwartet, das weiß niemand so genau!
Ungewisse Zukunft lassen Zweifel auftreten – jeden neuen Weg den man geht birgt in gewisser Weise auch Zweifel an sich (was nicht zwangsläufig heißen muss, dass dies der falsche Weg war!)


Auch wenn man nicht reich ist und dem Kind Luxus bieten kann hat man so viel mehr zu geben, so viel Wichtigeres…. Und auch schlechte Zeiten werden vorüber gehen, Zeiten der Verzweiflung, Zeiten des Zweifels… Und wenn man Unterstützung benötigt weil man denkt es alleine nicht schaffen zu können – wird man diese auch erhalten… Es gibt immer Möglichkeiten und Wege die man einschlagen kann und es gibt auch immer einen Lichtblick, auch in dunklen Zeiten

Auch wenn man von all diesen Ängsten und Zweifeln geplagt ist, und sein Leben selbst kaum auf der Reihe hat gibt es Lösungen und Wege, mal steiniger, mal weniger steinig –
aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof…
Negative Dinge/Geschehnisse/Erfahrungen werden überstanden werden und Positive werden folgen – ob alleine oder mit Begleitung – Hilfe gibt’s überall

Das Wichtigste/der Sinn des Lebens sollte nicht zerstört werden weil man mit sich selbst oder den Umständen hadert – der Lichtblick wird irgendwann immer folgen!
… oder wofür Leben wir sonst?

Lange Rede kurzer Sinn:
Es muss jeder selbst wissen, welche Wege er einschlägt. Der richtige Weg ist nicht immer der einfachste. Und ich weiß, dass das Leben nicht einfach sein kann.

Ich möchte nicht urteilen und nicht vorschreiben – ich wollte nur meine Gedanken zu diesem Thema loswerden da dieses früher oder später jeden beschäftigen wird. Und nicht für alle einfach sein wird!


Ja es ist euer Leben - lasst euch nicht zu viel von anderen Menschen in euer Leben reinquatschen - denn ihr müsst es Leben und ihr müsst Entscheidungen treffen!
Niemand kann euch sagen was richtig oder falsch für euch selbst ist - aber alles ist möglich wenn man möchte/ganz fest daran glaubt und daran arbeitet!
Die Zukunft/euer Leben wird nicht vorbei sein und bietet eventuell auch neue Möglichkeiten und eine neue Form des Glücks - man muss sich nur auf die Zukunft einlassen - egal in welcher Weise!
 
Sorry für das ganze Thema und den langen Post, ich musste dieses Thema allerdings ansprechen da es mir wichtig war.
Ich weiß auch, dass dies mehr oder weniger ein Tabuthema ist aber es ist auch wichtig über Themen zu reden, die in der Gesellschaft nicht so angesehen sind bzw. totgeschwiegen werden - denn letztendlich beschäftigt uns dieses Thema ALLE irgendwann.

Dies ist meine Meinung und meine Gedanken...
"Brauchst du einen Rat kann ich dir gern sagen was ich im allgemeinen denke, ich kann dir aber nicht sagen, wie zu handeln ist und was für dieses Leben der beste Weg sein wird - das muss selbst herausgefunden werden"


Ich weiß, dass es hierzu garatiert sehr viele verschiedene Meinungen geben wird...
Ihr könnt auch gerne antworten wenn ihr möchtet in Kommentaren oder persönlichen Nachrichten an meine Mailadresse,  ich bin für alle Argumente offen.

Eure Ina

1 Kommentar:

  1. Also ich glaube, die liebe zu dem eigenen Kind
    Wird selbst beim größten zweifeln anfangs, während das Kind im Mutterlieb heranwächst von selbst kommen.
    Und wenn es dann so weit ist und das kleine neue leben auf die Welt kommt, wird die liebe in einem so angestaut sein das man es kaum abwarten kann sie endlich weiter geben zu können.
    Die Beziehung zu seinem Kind entwickelt sich sicher schon früh während der Schwangerschaft selbst wenn es ein nicht geplantes Ereignis War.

    Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung!!!
    Liebe, Zuneigung, vertrauen, und vorallem viel zeit ist für ein Kind 1000 mal wichtiger als alles materielles.

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