Amaranth - was ist das?

Eine gesunde Ernährung ist wichtig für jedermann, egal ob wir uns mit oder als Vegetarier oder Veganer ohne Fleisch ernähren.
Es gibt unzählige Lebensmittel, denen man eine gesunde Wirkung beipflichtet.
Doch leider kennen die meisten von uns viel zu wenige dieser Lebensmittel.
Ein Beispiel dafür möchte ich in meinem heutigen Artikel aufgreifen.
Amaranth – was ist das?

Amaranth (gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen) ist ein tolles Getreide, das eigentlich gar keines ist, denn es gehört zur Gruppe der so genannten Pseudogetreide. 

Doch was sind Pseudogetreide denn eigentlich?
Körnerfrüchte von Pflanzenarten, die nicht zur Familie der Süssgräser (echte Getreidearten) gehören. Die Früchte sind meist sehr reich an Stärke, Eiweiss, Mineralstoffen und Fett. Sie besitzen jedoch keine Eigenbackfähigkeit wie beispielsweise Weizen oder Roggen, werden aber ansonsten ähnlich wie Getreidearten verwendet.
(Rezepte sind haufenweise im Internet zu finden)
Die gebräuchlichsten Pseudogetreide sind Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Weißer Gänsefuss und Mexikanische Chia. Alle Pseudogetreidearten sind glutenfrei und daher als Diätspeisen bei Zöliakie geeignet. (Zöliakie = eine Glutenunverträglichkeit)
Auch auf den Speiseplänen von Neurodermitikern hat sich die getreideähnliche Pflanze bewährt. Der regelmäßige Verzehr von Amaranth-Produkten kann bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne lindernd wirken, die Atemwege stärken, den Alterungsprozess verzögern, die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen und auch bei Schlafstörungen helfen.

Um wieder auf den Amaranth zurückzukommen, um den es in meinem Artikel geht:
Wie gerade schon kurz angeschnitten, beinhalten die kleinen Amaranth-Körnchen eine sehr reichhaltige Fülle an leicht verwertbaren Nähr- und Vitalstoffen. Das macht Amaranth nicht nur für ältere Menschen, Kinder und Sportler so wertvoll. Sehr zur Freude all jener, denen das Klebereiweiß im Getreide gesundheitliche Probleme bereitet, ist Amaranth absolut glutenfrei.

Es gibt viele gute Gründe, Amaranth regelmässig auf den Speiseplan zu setzen. Die kleinen Körner übertreffen in Sachen Nährwertgehalt die meisten Getreidesorten.  
Amaranth ist reich an Calcium und Eisen. Ausserdem enthält es wertvolle Fettsäuren, reichlich Ballaststoffe und Proteine. Ebenfalls nennenswert ist bei Amaranth der Gehalt am wertvollen Inhaltsstoff Lysin (basische Aminosäure).

Ein Vorteil, den Amaranth bietet, und das auch für den kleinen Geldbeutel:
Amaranth ist problemlos im eigenen Garten anzubauen an einem sonnigen Plätzchen. In Bezug auf die Bodenqualität ist die Pflanze recht anspruchslos.
Von daher, wer keinen Garten besitzt kann dies ja auch auf dem heimischen Balkon ausprobieren.

Mit der Aussaat wird Mitte April begonnen, die Blütezeit ist von Juli bis August und die Sammelzeit für Blätter und Samen findet von September bis Oktober (vor dem ersten Frost) statt. Die dunkelroten Blütenstände werden abgeschnitten und getrocknet. Die winzigen Samen fallen dann von alleine heraus.
Auch die Blätter können für spinatähnliche Gemüsegerichte genutzt werden. Dazu am besten die jungen Blätter pflücken, da ältere Blätter bitter schmecken können.

Amaranth wird heute auch als Waffe gegen den Hunger in der Dritten Welt eingesetzt. In den Anden und Mexiko, in den Bergregionen Pakistans, Nepals und Indiens hilft das „Arme-Leute-Getreide“ Hunger und Mangelernährung einzudämmen. Da die Pflanze wie erwähnt keine grossen Ansprüche an den Boden stellt, Hitze und Trockenheit verträgt, aber auch kühleren Temperaturen trotzt. Sie gedeiht in Regionen, in denen sonst eigentlich nichts wächst – wie in den Hochländern Perus und Boliviens – und zeigt sich dabei sehr leistungsfähig: Innerhalb von vier bis sechs Monaten wächst Amaranth bis zu zwei Meter hoch und bildet in den roten, gelben oder grünen Fruchtrispen bis zu 50 000 senfkorngroße Samen. Federgewichte, von denen im Durchschnitt 1 500 Stück gerade mal ein Gramm wiegen. (Auf dem Balkon wachsen die Pflanzen – wie die meisten Balkon-Zuchten - allerdings nicht so hoch und tragen auch nicht ganz so viele Körner wie hier erwähnt)
Die Blätter stellen wahre Solarkraftwerke dar. Sie können trotz extremer Hitze, Trockenheit und intensiver Sonneneinstrahlung doppelt so viel Licht in Wachstum umwandeln wie andere Pflanzen – und das bei gleichem Wasserverbrauch.

Amaranth liefert weniger Kohlenhydrate als Getreide
Der Kohlenhydratanteil im Amaranth ist mit etwa 56 Gramm deutlich geringer als der im Getreide. Das ist insbesondere für jene Menschen interessant, die auf eine kohlenhydratreduzierte Ernährung achten.
Ein weiterer Vorteil des Amaranth ist der, dass die enthaltenen Kohlenhydrate ausgesprochen leicht verwertbar sind und dem Körper sehr schnell in Form von lang anhaltender Energie zur Verfügung stehen. Zudem ist der Ballaststoffanteil im Amaranth auffallend hoch, was sich positiv auf das Sättigungsgefühl und die Darmgesundheit auswirkt.

Amaranth versorgt mit essentiellen Fettsäuren
Der Fettanteil von Amaranth beträgt insgesamt etwa 9 Gramm. 70 Prozent der enthaltenen Fette bestehen aus ungesättigten Fettsäuren. Dazu zählen auch die Alpha-Linolensäure (Omega 3-Fettsäure)  und die Linolsäure (Omega 6-Fettsäure) – zwei essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und wir diese deshalb über die Nahrung aufnehmen müssen.
Des Weiteren enthält Amaranth Lecithin, welches bei der Fettverdauung eine ebenso wichtige Rolle spielt wie beim Aufbau des Gehirns und des Nervengewebes.

Eisweissbombe Amaranth
Amaranth enthält sämtliche essentiellen Aminosäuren und verfügt insgesamt über einen Proteingehalt von etwa 15 bis 18 Prozent – ein Wert, den keines der herkömmlichen Getreide erreicht. Daher ist Amaranth nicht nur für Vegetarier und Veganer ein vorzüglicher Eiweiss -Lieferant, sondern für jedermann – ob gross oder klein.
Amaranth liefert jedoch nicht nur viel Eiweiss, sondern auch ein Eiweiss von äusserst hoher Qualität. So besitzt das Amaranth- Eiweiss eine für Getreide und Saaten aussergewöhnlich hohe biologische Wertigkeit von 75. 

Amaranth ist reich an Lysin
Aminosäuren – die Bausteine der Proteine – sind wie die Buchstaben eines Alphabets. Wenn du von allen Buchstaben des Alphabets jeweils hundert zur Verfügung hast, dann kannst du daraus einen schönen Text von vielleicht einer halben oder einer ganzen DIN A4-Seite schreiben.
Nun genügt es aber schon, wenn du von einem wichtigen Buchstaben, z. B. dem "E" nur zehn Exemplare zur Verfügung hast, um den Schreibefluss zu bremsen. Mehr als eine Zeile ist jetzt nicht mehr möglich, egal wie viele Exemplare du von allen anderen Buchstaben vorliegen hast.
Und so kann auch der Körper nur eine begrenzte Menge an Proteinen herstellen, wenn von der einen oder anderen Aminosäure nur wenig vorhanden ist. Lysin ist gerade im Getreide nicht so häufig vertreten und führt dazu, dass das Getreideiweiss nur suboptimal genutzt werden kann, also eine eher niedrige biologische Wertigkeit aufweist.
Amaranth jedoch besitzt im Gegensatz zu herkömmlichem Getreide sehr große Mengen an Lysin und kann daher das manchmal in veganer Ernährung zu beobachtende Lysin-Manko sehr gut ausgleichen.

Lysin für gesunde Haut und starke Knochen
Lysin ist für die Herstellung von L-Carnitin wichtig, das eine Schlüsselfunktion sowohl im Energiestoffwechsel als auch bei der Fettverbrennung hat.
Auch zum Aufbau von Kollagen ist Lysin unverzichtbar. Kollagen ist DAS Struktur- und Stabilitätsmolekül in unserem Organismus und macht etwa die Hälfte aller Körperproteine aus. Fehlt Kollagen, dann runzelt die Haut, dem Bindegewebe fehlt es an Spannkraft und die Knochen werden spröde.

Lysin gegen Krebs
Noch eine weitere ganz besondere Eigenschaft zeichnet das Lysin aus. Laut einer wissenschaftlichen Studie (Dr. Matthias Rath, 1992) ist Lysin sogar in der Lage, die Bildung von Metastasen bei Krebserkrankungen zu stoppen, indem es bestimmte kollagenverdauende Enzyme an sich bindet und so die Ausbreitung der Krebszellen verhindert.

Amaranth versorgt mit Magnesium, Calcium und Eisen
Amaranth lässt in Bezug auf seinen Vitalstoffanteil alle Getreidearten erblassen. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang sein ausgesprochen hoher Magnesiumgehalt von etwa 330 mg sowie sein hoher Calciumgehalt von 215 mg.
Auch sein Eisenreichtum (9 mg) und seine Zinkwerte (4 mg) sollten keinesfalls unerwähnt bleiben. Sein hoher Eisengehalt ist besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Erkrankungen, denen ein Eisenmangel zugrunde liegt, von großer Bedeutung. Eisenmangel kann auch eine Ursache für Haarausfall sein.

Nährstoffgehalte verschiedener Getreidesorten im Vergleich
Getreidesorte
Eisengehalt pro 100 g
Eiweißgehalt pro 100 g
Amaranth
15 mg
16 g
Quinoa
10 mg
14 g
Hafer
6 mg
13 g
Weizen
3 mg
12 g
Reis
3 mg
7 g

 Mein Fazit:
Amaranth sollte, falls noch nicht geschehen, auf jedem unserer Ernährungspläne eine Rolle spielen.
Ein wertvolles Gewächs, das im Laufe der Jahre leider mehr oder minder in Vergessenheit geraten ist – für unsere Gesundheit jedoch von grossem Nutzen ist.
Amaranth gibt es auch in Geschäften zu kaufen – eine eigene Zucht ist also nicht zwingend erforderlich.

Gepoppter Amaranth lässt sich super in Müslis verwenden, er eignet sich super in Gebäck und Kuchen und Brot aller Art, aber auch zum Kochen – Beispielsweise in Gemüsepfannen ist er sehr lecker und nahrhaft. Dem Ideenreichtum sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

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