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Der Verzicht auf Fleisch ist in den letzten Jahren stark angewachsen. Die Berichte über quälerische Massentierhaltung und regelmäßig auftretende Lebensmittelskandale haben ihren Teil dazu beigetragen - leider noch nicht genug dass sich alle Menschen mit ihrer Ernährung befassen und sich Gedanken machen. Die Autorin Hilal Sezgin plädiert für ein radikales Umdenken und liefert die philosophischen Argumente für einen anderen Blick auf die Spezies Tier.
"Artgerecht ist nur die Freiheit" lautet der Titel des Buches.
Es geht Hilal Sezgin um die Frage, wie Menschen mit Tieren umgehen.
Es ist so, dass Tiere vor allem ausgenutzt und ausgebeutet werden, allzu oft versteckt in Fabriken und auf Farmen, sagt Sezgin: "Das Verrückte ist, dass niemand wirklich behauptet, dass Tiere Gegenstände sind. Jeder Landwirt, jeder Jäger, jeder Tierarzt weiß, dass es keine Gegenstände sind, aber wir behandeln sie wie Gegenstände."
Das sei ein schrecklicher Widerspruch: "Wir wissen, dass Tiere Empfindungen haben, dass sie Schmerzen haben und Wünsche und Familien, also ihren Muttertrieb, und wir ignorieren das ganz brachial. Dieser Widerspruch treibt uns in der Tierethik an, dass wir sagen, den müssen wir verringern. Tiere sind vielleicht nicht wie wir Menschen Personen, aber dennoch haben sie ganz wesentliche Elemente dessen, was uns zur moralischen Berücksichtigung bewegt - nämlich das eigene Wohlbefinden, die eigenen Wünsche, das eigene Wollen, das eigene Leben."
Auch beim Thema Tierversuche ist ihre Position ähnlich radikal: Tierversuche, auch wenn sie der medizinischen Forschung dienen, seien moralisch nicht zu rechtfertigen. Die Spezies Mensch sei nicht mehr wert als das Tier.
"Wir sprechen davon, dass hier Interessen und Rechte der einen Seite gegen die der anderen abgewogen werden müssen. In der einen Waagschale liegen jetzt also enorme Belastungen für Millionen oder Milliarden von Tieren, was kommt in die andere Schale? Vor allem, wie ist diese Waage beschaffen?" (Buchzitat)
Aber sie stellt Fragen, die sich jeder stellen sollte, dem Tiere nicht gleichgültig sind: "Was wir mit Tieren tun, das ist ganz viel Gewalt. Oft sehen wir das gar nicht so, wir nennen es nicht so, aber es ist letztlich Gewalt. Wir zwingen sie physisch, wir töten sie gewaltsam, wir nehmen ihnen die Kinder weg, wir sperren sie ein - das ist wirklich Gewalt. Aber eigentlich betrachten wir uns als zivilisierte Gesellschaft und das heißt: Gewalt ist auf ein Minimum begrenzt. Gewalt ist rechtfertigungsbedürftig.
Der Verzicht auf Fleisch ist in den letzten Jahren stark angewachsen. Die Berichte über quälerische Massentierhaltung und regelmäßig auftretende Lebensmittelskandale haben ihren Teil dazu beigetragen - leider noch nicht genug dass sich alle Menschen mit ihrer Ernährung befassen und sich Gedanken machen. Die Autorin Hilal Sezgin plädiert für ein radikales Umdenken und liefert die philosophischen Argumente für einen anderen Blick auf die Spezies Tier.
"Artgerecht ist nur die Freiheit" lautet der Titel des Buches.
Es geht Hilal Sezgin um die Frage, wie Menschen mit Tieren umgehen.
Es ist so, dass Tiere vor allem ausgenutzt und ausgebeutet werden, allzu oft versteckt in Fabriken und auf Farmen, sagt Sezgin: "Das Verrückte ist, dass niemand wirklich behauptet, dass Tiere Gegenstände sind. Jeder Landwirt, jeder Jäger, jeder Tierarzt weiß, dass es keine Gegenstände sind, aber wir behandeln sie wie Gegenstände."
Das sei ein schrecklicher Widerspruch: "Wir wissen, dass Tiere Empfindungen haben, dass sie Schmerzen haben und Wünsche und Familien, also ihren Muttertrieb, und wir ignorieren das ganz brachial. Dieser Widerspruch treibt uns in der Tierethik an, dass wir sagen, den müssen wir verringern. Tiere sind vielleicht nicht wie wir Menschen Personen, aber dennoch haben sie ganz wesentliche Elemente dessen, was uns zur moralischen Berücksichtigung bewegt - nämlich das eigene Wohlbefinden, die eigenen Wünsche, das eigene Wollen, das eigene Leben."
Tiere nicht einsperren, quälen und töten
Folglich müsste jedes Lebewesen - also auch Kuh, Schaf, Schwein oder Huhn - gemäß seinen Bedürfnissen behandelt werden. In der Konsequenz heißt das für Sezgin, dass kein Tier eingesperrt, gequält und getötet werden darf.Auch beim Thema Tierversuche ist ihre Position ähnlich radikal: Tierversuche, auch wenn sie der medizinischen Forschung dienen, seien moralisch nicht zu rechtfertigen. Die Spezies Mensch sei nicht mehr wert als das Tier.
"Wir sprechen davon, dass hier Interessen und Rechte der einen Seite gegen die der anderen abgewogen werden müssen. In der einen Waagschale liegen jetzt also enorme Belastungen für Millionen oder Milliarden von Tieren, was kommt in die andere Schale? Vor allem, wie ist diese Waage beschaffen?" (Buchzitat)
Leidenschaftliches Plädoyer für das Tierwohl
Hilal Sezgin hat keine abstrakte Abhandlung geschrieben, sondern ein leidenschaftliches Plädoyer für das Tierwohl.Aber sie stellt Fragen, die sich jeder stellen sollte, dem Tiere nicht gleichgültig sind: "Was wir mit Tieren tun, das ist ganz viel Gewalt. Oft sehen wir das gar nicht so, wir nennen es nicht so, aber es ist letztlich Gewalt. Wir zwingen sie physisch, wir töten sie gewaltsam, wir nehmen ihnen die Kinder weg, wir sperren sie ein - das ist wirklich Gewalt. Aber eigentlich betrachten wir uns als zivilisierte Gesellschaft und das heißt: Gewalt ist auf ein Minimum begrenzt. Gewalt ist rechtfertigungsbedürftig.
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